Therapien
Stoßwellen:

Was sind Stoßwellen?

Stoßwellen sind physikalisch betrachtet energiereiche Wellen mit hoher Amplitude, die sich durch extrem kurze Anstiegszeiten auszeichnen. Akustische Stoßwellen, wie sie in der Medizin Verwendung finden, werden erzeugt durch explosionsartig ablaufende, volumenfordernde Prozesse ähnlich wie z. B. eine Detonation von Sprengkörpern. In der Natur findet man derartige Vorgänge z. B. beim Blitzschlag, bei dem sich ein Funkenkanal schlagartig aufheizt und dabei explosionsartig die umgebende Luft verdrängt. Die Störung des gleichförmigen Umgebungsdrucks wird als Knall- oder Stoßwelle (Donnerschlag) abgegeben.

Charakteristisch für die Stoßwelle ist der sprunghafte Druckverlauf. Auch wenn nur bedingt vergleichbar, kann man sich den Vorgang etwa so vorstellen: Eine zunächst sanft schwingende sinusförmige Meereswelle wird an einem flachen Sandstrand steiler und steiler und überschlägt sich schließlich. Hier aber endet der Vergleich, denn die derzeit medizinisch genutzten Stoßwellen werden zwar ebenfalls im Wasser erzeugt und fortgeleitet, im Gegensatz zu den transversalen Wellen der Meeresoberfläche aber sind sie Longitudinalwellen und können sich deshalb auch nicht überschlagen.

Es handelt sich um pulsförmige akustische Wellen mit hoher Amplitude, für die sich der Begriff " Stoßwelle" eingebürgert hat. Erzeugt ,transportiert und focussiert wird die Stoßwelle in der Regel im Wasser, einem Medium, das akustisch gesehen dem menschlichen Körpergewebe ähnlich ist. Damit lassen sich die energiereichen Wellen ohne wesentliche Reflexionsverluste in den Körper einkoppeln.

Wie funktioniert die Stoßwelle?

Auf der Basis der elektromagnetischen Abstoßung wird die zylindrische Membram durch einen elektrischen Impuls radial nach außen beschleunigt, so dass primär eine zylinderförmige Welle senkrecht zur Zylinderachse abgestrahlt wird. Die Zylinderwelle wird durch den Parabolreflektor reflektiert und auf den Fokuspunkt zentriert.

Welchen Kriterien sollen medizinisch genutzte Stoßwellen genügen?

Wie bei jedem medizinisch wirksamen Mittel kommt es auf die Dosierung an. Einerseits soll die Wirkung ausreichend hoch sein, um den gewünschten Effekt zu erzielen, andererseits sollen mögliche Nebenwirkung auf ein Minimum begrenzt werden. Daraus lassen sich aus technischer Sicht die wesentlichen Anforderungen formulieren, die im Folgenden weiter untersucht werden sollen.

  • Die Leistung der Quelle muss ausreichend hoch sein.
  • Der Dynamikbereich, die Reproduzier- und Dosierbarkeit muss den klinischen Bedingungen angepasst werden können.
  • Ein Lokalisationsverfahren muss die räumlich gezielte Anwendung an definierten Körperregionen gewährleisten.

Dynamikbereich, Reproduzier- und Dosierbarkeit

Um den unterschiedlichen Indikationsbereichen und Toleranzschwellen von Patienten gerecht zu werden, ist ein großer Dynamikbereich erforderlich. Energien und Energieflussdichten müssen in weiten Grenzen den individuellen Gegebenheiten angepaßt werden.

Niederenergetisch: 0.08 mJ/mm²
Mittelenergetisch: 0.28mJ/mm²
Hochenergetisch: 0.6mJ/mm²

Lokalisation-Ultraschallortung

Um Nebenwirkungen der Stoßwelle zu vermeiden, ist es dringend erforderlich, eine zuverlässige Ortsorientierung in Verbindung mit der Stoßwellentherapie zu verwenden.

Heute kommen im wesentlichen nur zwei Möglichkeiten, Ultraschall und Röntgen in Betracht. Welche Ortung gewählt wird, liegt im Ermessen des Arztes und sollte an die individuelle Indikation angepasst werden. In der Regel wird in meiner Praxis die "inline" Ortung mit dem Ultraschallgerät angewendet ,bei der direkt durch den Therapiekopf der Therapieort geortet wird.

Indikation der Stoßwelle:

  • Kalkschulter
  • Golfer- und Tennisarm
  • Rollhügelspitzensydrom
  • Kniescheibenspitzensyndrom
  • Achilessehnenreizung
  • Fersensporn
  • Kapselreiz an Knie- und Schultergelenken
  • Falschgelenkbildung (Pseudarthrose)
  • Spezieller Arthrose- Schmerz

Die Stoßwellentherapie wird mit Gerät Minilith der Fa Storz durchgeführt.

Die Kosten werden von den gesetzlichen Krankenversicherungen nicht übernommen.
Private Krankenversicherungen und Berufsgenossenschaften tragen die Kosten unterschiedlich. Die genannten Krankheiten bedingen einen unterschiedlichen Aufwand, der nach der Analogziffer 1800 A der GOÄ berechnet wird.

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© Dr.  med. Frank Breitländer - Orthopädie und Unfallchirurgie -
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